16. Dezember 2005 - Freitag
Der Flug hatte schon zwei Stunden Verspätung nach Frankfurt von Hamburg. Grund war der starke Wind in Frankfurt. So hatten wir einen bumby-flight.
Die Maschine nach Peking hatte allerdings auch Verspätung, so dass wir noch schnell zu McDonald konnten, um unsere Mägen ein wenig zu füllen.
Im Flugzeug gab es Rindfleisch-Streifen in Austernsoße zu essen. Dazu einen Salat, ein Brötchen mit Camembert und zum Nachtisch ein kleines Stück Kuchen.
Momentan befinden wir uns über Russland, irgendwo zwischen St. Petersburg und Moskau. Unsere Reisegeschwindigkeit beträgt 990 km/h, es sind noch 6:57 Minuten Flugzeit. Draußen sind eisige -60° Celsius und wir fliegen 11100m hoch.
Wir haben einen recht guten Platz ergattern können. In der vorletzten Reihe, so dass wir beide unsere Beine ausstrecken können. Hier sind nämlich nur zwei Plätze nebeneinander, nicht wie sonst üblich drei.
Auf den Bordmonitoren kommt gerade Flight-Aerobic.
Um nach Peking einreisen zu dürfen, müssen wir zunächst drei Zettel ausfüllen.
Einer nennt sich Entry Card (Eintrittskarte). Der andere fragt, ob man wilde Sachen in da Land einführen will, zum Beispiel viel Geld, Tiere, Pflanzen, Werbung, Sachen zum verkaufen. Sehr interessant ist auch die Frage, ob man Radioempfänger, -sender oder Equipment zur Sicherheitskommunikation (?) einführen möchte.
Das stell ich mir die Frage, wie sehr die Meinungsfreiheit in China vertreten wird.
Noch besser die Frage, ob man Güter einführen möchte, die in China verboten sind.
Wenn ich etwas schmuggeln wollen würde, dann würde ich hier wohl kaum einen Haken setzten.
Der letzte Zettel fragt mich nach gesundheitlichem Befinden ab. Zunächst: Hattest du engen Kontakt mit Geflügel oder Vögeln in den letzten Tagen? Hattest du in den letzten sieben Tagen engen Kontakt zu Patienten welche die Vogelgrippe (Avian Influenza) haben?
Ankreuzen soll man noch welche Krankheitssymptome man so hat: Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Übergeben, Atemschwierigkeiten, Venenkrankheit, AIDS/HIV, Psychosen, Tuperkolose.
Unter der Unterschrift ist noch ein Feld für die Temperatur übrig.
Wir sind gespannt, ob am Flughafen erst einmal die Temperatur gemessen wird.
Jetzt versuch ich erst einmal ein wenig zu schlafen.
17. Dezember 2005 - Samstag
Aus dem Flugzeug sollte es angeblich möglich sein, die chinesische Mauer zu sehen.
Wir vermuten sie gesehen zu haben, sicher sind wir jedoch nicht. Aber die Würste Gobi lag wunderschön verschneit unter uns.
Der Flug war mit 9 Stunden relativ kurz. (Er dauert normalerweise 10.) Da wir mit Verspätung los geflogen sind, hat der Kapitän die Zeit wieder eingeholt.
Zunächst sieht der Pekinger Flughafen aus wie jeder andere große Flughafen.
Hier stehen auch noch die englischen Übersetzungen auf den Schildern.
Unser Gepäck ist mitgekommen, die erste Hürde ist geschafft. Unsere erste Aufgabe besteht darin Geld zu tauschen.
Gleich beim Ausgang sind mehrere Schalter. Vergleichen der Kurse lohnt sich nicht, da sie in China überall gleich sind.
Dann geht es darum den offiziellen Taxi-Stand zu finden.
Natürlich wollen einige schon auf dem Weg dorthin uns ihr Privat-Taxi andrehen. Davon sollte man jedoch die Finger lassen.
Bei dem offiziellen Taxi-Stand stehen Männer in Uniform, die das ganze organisieren. Wir wissen nicht, ob es Polizisten, Soldaten oder Flughafenpersonal ist, auf jeden Fall sehen sie offiziell aus. Sie tragen lange, dicke grüne Mäntel und eine große Fellmütze.
In Hamburg haben wir uns den Namen und die Adresse des Hotels auf Chinesisch ausgedruckt. Dies war sehr schlau, da sie sonst nicht verstanden hätten, wo wir hin möchten.
Los geht die Fahrt. Der erste Eindruck ist groß, grau, schnell, Chaos, weit.
Es gibt ein paar Nadelbäume am Straßenrand, doch selbst die sehen irgendwie grau aus. Wir kommen dem Stadtkern näher. Der Fahrer hat uns zu verstehen gegeben, dass er kein englisch spricht. Dennoch versucht er uns zu erklären, woran wir gerade vorbei fahren.
Nach circa einer Stunde fahren wir beim Hotel vor, das Mariott New World Courtyard. Das einchecken geht relativ schnell. Da es erst halb zwölf ist, müssen wir noch eine halbe Stunde in der Lobby warten, bevor wir auf unser Zimmer können.
Unser Zimmer ist im 10. Stock von 16.
Die Aussicht beschränkt sich auf ein paar Hochhäuser und Hauptstraßen.
Heute ist gute Sicht, so dass man in der Ferne Berge erkennen kann.
Wir fühlen uns erstaunlich fit, so dass wir uns entschließen dem Tiantan Park einen Besuch abzustatten.
Zu Fuß bis zum Park sind es ungefähr 2 Kilometer. Zu sehen gibt es im Tiantan Park den Himmelsaltar, den bedeutendsten aller kaiserlichen Altäre.
?Der bedeutendste aller kaiserlichen Altäre - meist wenig korrekt Himmelstempel genannt - zeigt klassische chinesische Baukunst in höchster Vollendung. Er war wie die anderen kaiserlichen Altäre bis 1913 nur den Mitwirkenden der Zeremonien zugänglich.
Die Hauptgebäude auf ihren weißen Marmorterrassen stehen inmitten eines weitläufigen bewaldeten Geländes entlang einer Nord-Süd-Achse. Im Süden beginnt die Folge mit der kreisförmigen, dreistufigen Altarterrasse. Der Kreis symbolisiert das Himmelsrund, die Dreizahl das yang und damit ebenfalls den Himmel. Entsprechend ist auch der zentrale Stein der obersten Plattform von drei mal drei Steinplatten umgeben, und so geht es weiter über den neunten Kreis, der von neun mal neun, also 81 Platten gebildet wird, bis zum äußersten Kreis der untersten Ebene mit seinen 3 mal 3 mal 3 mal 3 mal 3 = 243 Platten. Auf der Terrasse brachte der Kaiser, selbst »Himmelssohn«, dem Himmel ein Tieropfer dar in Stellvertretung für das ganze Reich. Dies geschah nachts zur Wintersonnenwende, zu dem Zeitpunkt also, da das »größte Yang«, die Sonne, am schwächsten ist und gewissermaßen der Förderung durch ein Opfer am ehesten bedarf. Der Ritus schloss außer dem Himmel selbst auch die Sterne, das Wetter und die Amtsvorgänger ein. Die zugehörigen »Geistertafeln« sind im nördlich anschließenden Kaiserlichen Himmelsgewölbe und seinen zwei Nebenhallen zu sehen. Dieser runde Bau mit blauem Dach steht inmitten der so genannten Echomauer. Ein gegen die Mauer gesprochenes Wort ist auf der gegenüberliegenden Seite deutlich zu hören. Die drei Echosteine in der Mitte bieten eine weitere akustische Spielerei: Wer auf dem südlichen Stein in die Hände klatscht, hört ein einfaches, auf dem mittleren Stein ein doppeltes und auf dem nördlichen ein dreifaches Echo.
Ein terrassenartig erhöhter Marmorweg verbindet den südlichen Komplex mit der Halle des Erntegebets (Qiniandian) im Norden. Auf dreifach gestufter kreisrunder Terrasse erbaut, stellt sie mit ihrem dreifachen blauen Kegeldach einen Höhepunkt chinesischer Baukunst dar. Die Halle verkörpert den Kreislauf der Zeit: Das Dach ruht auf 28 Säulen. Die vier innersten stehen für die vier Jahreszeiten. Der innere Kranz aus zwölf Säulen symbolisiert die zwölf Monate, der äußere die zwölf Doppelstunden des Tages. Der Kaiser bat hier den Himmel zum Frühlingsbeginn (Anfang Februar) um eine gute Ernte und zum Sommerbeginn (Anfang Mai) um Regen. Eine Ausstellung in den Nebenhallen veranschaulicht die Zeremonien. Auf dem Vorplatz stehen Präsentationsgefäße für die Opfergaben.
Zu den Nebengebäuden gehören eine Opfertierschlachterei sowie eine Fastenhalle, die der Kaiser einen Tag vor dem Opferritus bezog, um sich fastend auf die Begegnung mit den himmlischen Mächten vorzubereiten. Diese mit einem Graben umgebene Anlage, ein großer, ungewöhnlicher Komplex aus zwei ineinander liegenden Höfen, ist südlich der von Westen kommenden alten Hauptzufahrt des Tempels noch zu sehen und ebenfalls zu besichtigen.? (http://www.marcopolo.de/)
Der Park ist ziemlich groß, wir spazieren ein, zwei Stunden durch den Park.
Hier stellen wir auch zum ersten Mal fest, dass sich Peking auf die Olympiade 2006 vorbereitet. Die Halle des Erntegebets ist leider komplett verhüllt und wird restauriert.
Wir schauen uns also den Himmelsaltar, den Himmelstempel und die Echomauer an.
Ein lustiges Bild ist das, viele Menschen stehen an dieser Mauer uns rufen etwas dagegen. Es kommen viele Sprachen zurück.
Als wir wieder im Hotel angekommen sind, sind wir aber auch wirklich müde und schlafen tief und fest bis zum nächsten morgen.
18.12.2005 - Sonntag
Die verbotene Stadt sollte heute unser Ziel sein.
Zwei Gehminuten vom Hotel aus befindet sich die U-Bahn Station Chongwenmen. Die Fahrkarte kauft man an einem Fahrkartenschalter. Circa 5 Meter weiter wird die Fahrkarte durch Abreißerinnen (ich sah in der ganzen Zeit keine männlichen Abreißer) wieder entwertet. Dass nenn ich Arbeitsplätze schaffen.
Die Damen am Fahrkartenschalter sprechen fast gar kein Englisch. Da es wohl aber nur einen Preis gibt haben wir es geschafft zwei Tickets, für jeweils 3 Yuan (30 Cent), zu kaufen. Es gibt ein Ticket mit welchen man auf der einen Linie fahren kann und ein Umsteige-Ticket womit man einmal in eine andere Linie umsteigen kann.
Insgesamt gibt es drei Linien. Allerdings werden weitere gebaut, die zur Olympiade fertig sein sollen.
Eine Station fahren wir, dann wieder raus und schon stehen wir auf den Tian?anmen Platz. Der Platz des himmlischen Friedens.
"Pekings zentraler »Platz am Tor des Himmelsfriedens« gilt als größter innerstädtischer Platz der Welt. Er ist symbolbehaftet wie wenige andere Orte.
Der Platz wurde 1958/59 für die Massenaufmärsche zum zehnjährigen Staatsjubiläum angelegt. Seine 30 ha Fläche sind groß genug für eine halbe Million Menschen. Als neue, monumentale Randbebauung entstanden gleichzeitig die Große Halle des Volkes (Sitz des Nationalen Volkskongresses) im Westen und die Museen der chinesischen Geschichte und der chinesischen Revolution auf der Ostseite. In der Mitte - genau auf Pekings großer Nord-Süd-Achse - erhebt sich auf einer gestuften Terrasse die Gedenkstele der Volkshelden mit Reliefszenen aus der Geschichte vom Opiumkrieg bis 1949. Seit die Mongolen Peking zur Hauptstadt gemacht hatten, blickten die Kaiser von ihren Thronen 700 Jahre lang nach Süden durch einstmals sieben Tore hindurch sinnbildlich gesehen geradewegs in ihr Reich hinein. Nunmehr aber müssen die verstorbenen Majestäten auf der Nordseite der 38 m hohen Stele in Maos Handschrift die Worte lesen: »Die Volkshelden sind unsterblich.« Im Süden erhielt der Platz einen gewissen - wenn auch städtebaulich wenig überzeugenden - Abschluss erst 1976/77 durch das Mao-Mausoleum. Mit dem gegenüberliegenden Tor Tiananmen versammeln sich hier also lauter Bauten, die in Erinnerung an die leidvolle jüngere Geschichte Chinas und den großen Sieg der Kommunistischen Partei die nationale Identität des Landes prägen. So ist es nur natürlich, dass die Sorge um die Geschicke Chinas auch die oppositionellen Kräfte immer wieder auf diesen Platz treibt. Die blutige Niederschlagung der Studentenbewegung am 4. Juni 1989 hat die Symbolkraft des Ortes noch verstärkt. Seit 1999 sind die Sicherheitskräfte hier unzählige Male gegen die missliebige Falungong-Sekte vorgegangen.
Es ist typisch für die Widersprüche der KP-Herrschaft, dass hier anderer studentischer Demonstranten ganz offiziell gedacht wird. Schon zu Kaisers Zeiten existierte vor dem Tian'anmen eine größere Freifläche, die aber ummauert und gewöhnlich abgesperrt war. Als nach dem Ende des MandschuReichs 1912 die Allgemeinheit Zutritt erhielt, war sie der einzige für größere Menschenansammlungen geeignete Platz in der Hauptstadt. Am 4. Mai 1919 protestierten Studenten hier gegen den Ausverkauf nationaler Interessen durch ihre eigene Regierung auf der Friedenskonferenz von Versailles. Weit mehr als die Revolution und das Ende der Monarchie markiert jene Bewegung des Vierten Mai die antikonfuzianische Hinwendung einer modernen Generation von Chinesen zu den Idealen von Demokratie und Wissenschaftlichkeit, kurz: Chinas Aufbruch ins 20. Jh." (http://www.marcopolo.de/)
Hier gibt es wieder zahlreiche fliegende Händler, die uns allerhand Krams verkaufen wollen. Medaillen, Lesezeichen, Flaggen, Postkarten, Bücher.
Zunächst kommen wir an Maos Mausoleum vorbei. Hier liegt angeblich Mao Zedong begraben. Kritiker sind sich jedoch nicht einig, ob eine Wachsfigur oder der echte Mao für die Besucher zu sehen ist.
Weiter geht?s am Monument vorbei. Rechts befindet sich das momentane Regierungsgebäude. Doch unser Ziel ist die verbotene Stadt.
Anscheinend ist momentan keine Hauptreisezeit. Wir müssen nicht einmal beim Tickethäuschen anstehen. Wir wählen den Audio-Guide dazu, so dass wir ein wenig über die einzelnen Gebäude erfahren. Diesen gibt es sogar auf Deutsch.
Der Eintritt inklusive Audio-Guide liegt bei 8? pro Person. Meiner Meinung nach recht günstig für so viel Kultur. Allerdings muss man dabei natürlich bedenken, dass 8? für Chinesen wesentlich mehr ist als für uns.
Wir folgen also der Audiotour. Wir sind sehr beeindruckt von den Gebäuden, die so vollkommen anders aussehen, als dass was wir bisher so gesehen haben. Die Dimensionen sind ebenso beeindruckend. Die Audio-Tour ist absolut empfehlenswert, da wir dort auch Details erfahren haben, die nicht in unserem Reiseführer standen. Außerdem kann man sich, während man den Erzählungen lauscht, alle Gebäude ganz genau angucken.
"Das bedeutendste erhaltene Ensemble klassischer chinesischer Architektur ist eine Stadt für sich. Unter den kaisergelb glasierten Dächern lebte der Himmelssohn als im Prinzip einziger zeugungsfähiger Mann mit Tausenden von Eunuchen und Frauen - der Kaiserin, Konkubinen, Hofdamen und Zofen. Regelmäßigen Zugang zur »Purpurnen Verbotenen Stadt« - so ihr eigentlicher Name - erhielten ansonsten nur die hohen Beamten und enge kaiserliche Verwandte. Doch selbst die Bewohner konnten sich mit Ausnahme der höchsten Eunuchen im Palast nicht frei bewegen. Hohe Mauern grenzen die einzelnen Bezirke gegeneinander ab. Nach außen hin schützen eine mächtige Mauer und ein breiter Graben das 960m lange und 750m breite Areal. Es gibt nur vier Tore, eines in jeder Himmelsrichtung. Ein Teil der Gebäude dient heute als Museum.
Vom ältesten Palast an dieser Stelle, dem der Mongolenkaiser, ist nichts erhalten. Die heutige Anlage wurde im Wesentlichen in den Jahren 1406 bis 1420 geschaffen. Auch wenn viele Gebäude später erneuert wurden, wahrt die Verbotene Stadt ganz den würdigen Stil der Ming-Zeit. Von den Mandschu-Kaisern als letzten Hausherren zeugen jedoch die zweisprachigen Schrifttafeln, die an den Dachtraufen auf blauem Grund vom programmatischen Sinn der Baulichkeiten künden.
Die größten und wichtigsten Hallen reihen sich entlang einer Achse, die sich nach Süden und Norden hin durch die Stadt fortsetzt. Zu beiden Seiten der Achse befanden sich in der Südhälfte des Palastareals vor allem Verwaltungs- und Serviceeinrichtungen (z. B. Küche, Druckerei und Bibliothek). In der Nordhälfte dagegen liegen die Wohnviertel. Die gesamte Südhälfte des Palastes war für Frauen tabu, umgekehrt erhielten palastfremde Männer nur selten Zutritt zum nördlichen - »inneren« - Palastteil der Frauen. Nachdem im Februar 1912 die Abdankung des Kindkaisers Puyi erzwungen worden war, wurden 1914 zunächst nur die nicht mehr benötigten Thronhallen zur Besichtigung freigegeben. Erst 1925, nach der endgültigen Vertreibung von Exkaiser und Hofstaat, erhielt die Öffentlichkeit erstmals auch zu den Wohnpalästen Zutritt, und die ganze Anlage wurde zum Museum erklärt.
Der kaiserliche Zeremonialweg führt vom Tian'anmen-Platz, also von Süden her, durch die Tore Tiananmen und Duanmen geradewegs auf den mächtigen dreiflügligen Bau des Mittagstores (Wumen) zu. Es ist das Haupttor des Palastes und das imposanteste der Stadt. Wie auch bei den anderen Toren der Nord-Süd-Achse war der mittlere Durchgang dem Kaiser vorbehalten. (Am rechten Flügel Eintrittskartenverkauf für Ausländer)
Der Goldwasserbach, ein geschwungener Wassergraben, der den folgenden Hof durchquert, korrespondiert im Sinne einer kosmischen Harmonie mit dem Aussichtshügel (Kohlehügel) nördlich des Palastes. Durch das folgende Tor der höchsten Harmonie gelangt man auf den größten Hof und ins bauliche Zentrum der Anlage. Auf einer mächtigen dreistufigen Terrasse erheben sich hier die drei Thronhallen, die für die wichtigsten Staatsgeschäfte genutzt wurden. Es sind - von Süden - die Halle der höchsten Harmonie (Taihe Dian), die quadratische Halle der Harmonie der Mitte (Zhonghe Dian) und die Halle der Bewahrung der Harmonie (Baohe Dian). Ihre Namen beschwören den Gleichklang von Herrscher und Untertan, von Mensch und Kosmos. Das Innere der drei Gebäude ist überreich mit Drachen, dem Symboltier des Kaisers, ausgeschmückt. Auch außerhalb der Hallen ist Symbolik allgegenwärtig: Die achtzehn Weihrauchgefäße an der von Süden heraufführenden Treppe verkörpern die Provinzen des Landes; die Sonnenuhr im Südosten und das Hohlmaß für Korn im Südwesten der Terrasse stehen für die »Maß gebende« Gewalt des Kaisers; Kranich und Schildkröte bedeuten langes Leben. Von praktischer Funktion waren dagegen die großen runden Kessel, die sich auch an vielen anderen Stellen im Palast finden: Sie dienten als Löschwasserbehälter. Winters wurde ihr Steinsockel befeuert, um das Wasser am Gefrieren zu hindern.
Die Halle der höchsten Harmonie ist das größte Gebäude im Palast und gilt als größter klassischer Hallenbau des ganzen Landes. Sie wurde zu besonderen Anlässen genutzt: so zum Geburtstag des Kaisers, bei Thronbesteigungen und um die glücklichen Namen derer zu verkünden, die die höchste Beamtenprüfung erfolgreich absolviert und damit alles erreicht hatten, wovon ein konfuzianischer Gelehrter nur träumen konnte. Zu solch ruhmreichen Gelegenheiten versammelten sich im Hof die Würdenträger, und eine zweihundertköpfige Ehrengarde stand mit Prunkfächern und anderem festlichen Gerät Spalier.
Der gewöhnliche Arbeitstag gestaltete sich für den Himmelssohn weniger märchenhaft. Er begann in aller Herrgottsfrühe mit der ersten Audienz - im Winter noch vor Sonnenaufgang. Kohlebecken verbreiteten dann spärliche Wärme. Kaiser zu sein war harte Arbeit: Das Hofprotokoll erforderte strenge Disziplin.
Die zweite Halle mit ihrer umlaufenden Galerie und dem goldenen Knauf auf ihrem Zeltdach war von untergeordneter Funktion. Vor den großen Zeremonien nahm der Kaiser hier beispielsweise die Ehrenbezeugungen hoher Beamter entgegen. Bei der dritten Thronhalle standen praktische Funktionen im Vordergrund. Hier wurden etwa Tributgesandtschaften bewirtet und wurde die Palastprüfung als höchste Beamtenprüfung abgenommen.
Die Rampe auf der Rückseite dieser Halle besteht im untersten Abschnitt aus dem größten Drachenreliefstein des Palastes. Der Kaiser schwebte hierüber in seiner Sänfte hinweg.
Durch das nördlich anschließende Tor betritt man den inneren Teil des Palastes, der zum Wohn- und Frauenbereich gehört. In seinem Zentrum wiederholt sich das Schema der drei Haupthallen in kleinerem Maßstab. Der erste Saal diente den Ming-Kaisern als Wohn-, Schlaf- und persönlicher Empfangsraum. Die Qing-Kaiser nutzten ihn als Audienzraum. Die kleine, mittlere der drei Hallen (Jiaotai Dian), deren Name die fruchtbringende Begegnung zwischen dem Männlich-Himmlischen und dem Weiblich-Irdischen beschwört, war die Thronhalle der Kaiserin. Ihr Schlafgemach befand sich zur Ming-Zeit in der dritten und nördlichsten der drei inneren Hallen. Die Mandschu-Kaiser, die ihr eigenes, nicht chinesisches Brauchtum mitbrachten, opferten dort zweimal am Tag dem Herdgott zwei Schweine. Östlich grenzt daran das mit reichlich roter Farbe geschmückte Hochzeitszimmer an. Durch das Tor des weiblichen Friedens (Kunning Men) gelangt man anschließend in den Palastgarten mit Pavillons, kuriosen Bäumen, einem künstlichen Felsgebirge, einem Tempel und Wegen aus hübschen Mosaiken..
Die Wohngebäude westlich der Achse sind samt Ausstattung erhalten bzw. derart wieder hergerichtet, dass man einen Eindruck vom täglichen Leben im Palast bekommt. In der Halle zur Geistespflege (Yangxin Dian) im Süden dieses Bezirks hielt die berühmt-berüchtigte Kaiserin Cixi Hof, die bis zu ihrem Tod 1908 über vier Jahrzehnte lang den Thron praktisch usurpierte und sich rechts in der Halle züchtig hinter einem Vorhang verborgen hielt, wenn die Beamten zum Rapport erschienen. Hinter der Halle liegen die Sechs westlichen Paläste (Xi Liu Gong). Es sind kleine Höfe mit den eigentlichen Wohnräumen. Wie man sieht, ging es bei allem Prunk ziemlich beengt zu.
In den Wohngebäuden auf der anderen Seite, also östlich der drei inneren Thronhallen, sind heute die Museumssammlungen untergebracht. Noch weiter östlich (durch die Tore Jingyun Men und Xiqing Men) gelangt man zu der prächtigen Neundrachenmauer aus farbig glasierten Reliefziegeln. Die Drachen, durch fünf Zehen pro Tatze als kaiserlich ausgewiesen - ansonsten mussten sie mit vier Zehen dargestellt werden -, symbolisieren nicht nur den Himmelssohn, sondern sind generell als ebenso Ehrfurcht gebietende wie Heil bringende Wesen zu verstehen. Ihre Anzahl - drei mal drei - bildet die Potenz des ebenfalls Heil bringenden männlichen yang-Prinzips. Nördlich der Mauer liegt der vielleicht schönste Teil der Verbotenen Stadt: der Palast des Altwerdens in Frieden (Ningshou Gong, heute ebenfalls als Museum genutzt). Hier befand sich ursprünglich das palastinterne Konkubinenaltersheim. Der Qianlong-Kaiser ließ die Anlage 1772-76 umbauen und nutzte sie zeitweise, nachdem er sich 84-jährig nach sechzig Jahren Herrschertätigkeit zur Ruhe gesetzt hatte. Nach Norden hin (westlich der Halle Yangxing Dian) gelangt man in seinen Garten, eine Oase der Ruhe." (http://www.marcopolo.de/)
Wir sind auf der anderen Seite des Palastes angekommen. Hier befindet sich der Ausgang, wo wir den Audio-Guide wieder abgeben.
Auf der anderen Straßenseite beginnt der Jingshan Park auch Kohlehügel genannt. Zur Ming-Dynastie wurden die Kohlevorräte am Fuß des Hügels für den kaiserlichen Palast gelagert. Der Hügel entstand bei der Aushebung des Wassergrabens, welcher um die Kaiserstadt herum erschaffen wurde. Von hier hat man eine wunderbare Sicht über die Kaiserstadt. Heute ist es ein wenig diesig, doch wird die verbotene Stadt dadurch in eine besondere Stimmung gebracht.
Auch hier wird das Hauptgebäude, von welchem man die beste Aussicht hätte renoviert. Aber auch von dem Nebengebäude haben wir einen schönen Blick.
Zurück gehen wir zu Fuß circa 4 Kilometer über die Wangfujing Daije, Pekings angeblich schönste Einkaufsstraße. Wir werden an einem anderen Tag noch einmal wiederkommen, um noch ein paar Weihnachtsgeschenke einzukaufen.
Das letzte Stück fahren wir mit der U-Bahn.
Essen wollen wir heut im Shopping-Center, welches direkt mit dem Hotel verbunden ist. Im Keller befindet sich sogar eine Schlittschuhbahn, wo größtenteils Kinder Schlittschuhtraining haben.
Im Obergeschoss ist der Food-Court, den ausprobieren möchten. Wir wissen jetzt, wie sich Analphabeten fühlen müssen. Es steht kein einziger lateinischer Buchstabe an den Schildern. Nur die Zahlen sind gleich, so dass wir immerhin wissen, wie viel die Gerichte kosten. Aber an den meisten Stationen gibt es Bilder von den Menüs. Oder das Essen ist in Folie eingeschweißt, so dass wir sehen wie das Essen aussehen wird.
Wir zeigen also einfach auf zwei schmackhaft aussehende Teller ohne zu wissen was es ist. Am anderen Stand noch zwei Pepsis dazu geordert und schon haben wir was zu essen. Das eine wird wohl Rind mit Gemüse und Soja-Soße sein, das andere wohl Hühnchen mit einer Chilisoße, beides auf Reis.
Schmeckt beides sehr lecker. Für alles zusammen (zwei Essen und zwei Getränke) haben wir 3 Euro bezahlt.
19.12.2005 - Montag
Wir haben uns noch nicht so richtig an die Zeit in Peking gewöhnt. Abends können wir nicht richtig schlafen und morgens fühlen wir uns wie gerädert. Aber zum Glück gibt es bis 10 Uhr Frühstück, das schaffen wir dann doch immer.
Das Frühstück ist sehr vielfältig. Es gibt fast alles, was man so zum Frühstück essen kann. Müsli mit Milch, Früchte, Brötchen mit Marmelade, Honig, Wurst, Käse und auch warme Speise, wie sie die Chinesen ehr essen. Reis mit Gemüse, gebratene Nudeln, Fleisch Curry und sogar frische Omeletts, Rührei, Spiegeleier.
Nach dem Frühstück fahren wir mit der U-Bahn zum Lamatempel Yonghe Gong, Pekings größtes und prächtigstes Tempelkloster.
"Pekings größtes und prächtigstes Tempelkloster zählt zu den allerersten Attraktionen der Stadt, auch wenn es erst 1744/45 gegründet wurde. Dem Kaiserpalast oder dem Himmelsaltar hat der »Palast der Harmonie« sogar eines voraus: Er ist kein Museum, sondern wird noch von Mönchen bewohnt. Sein Reichtum freilich stammt aus keinem Opferstock. Der Tempel war ein Projekt der Mandschu-Kaiser - die gelb glasierten Dachziegel zeugen davon -, und um zu dokumentieren, dass das zuvor einverleibte Tibet und die ebenfalls lamaistischen Mongolen im Reich gut aufgehoben seien, mochte der Hof nicht knausern. Die Verbindung von tibetisch-mongolischem Lamaismus und chinesischer Kultur nimmt hier vielfache Gestalt an. Die Inschriftentafeln an den Hallendächern sind viersprachig: chinesisch, mongolisch, tibetisch, mandschurisch.
Schon der Auftakt ist prunkvoll: Drei große Schmucktore umstehen den Vorplatz. Eine lange Zuwegung schafft Abstand zum Staub der Straße. Jenseits eines weiteren Tors überquert man einen Hof, auf dem Glocken- und Trommelturm sowie zwei Stelenpavillons stehen. In der ersten Halle, ganz chinesisch, zürnen die großartigen Wächtergottheiten der vier Himmelskönige dem Bösen. Dämonen winden sich unter ihren Füßen. In der Mitte lacht der Dickbauchbuddha die Eintretenden verheißungsvoll an, und rückwärtig wacht Weituo als Schützer der Lehre über das Tempelinnere. Den nächsten Hof schmücken ein gewaltiges Weihrauchgefäß, ein Stelenpavillon mit viersprachiger Inschrift »Der Lamaismus« von 1792 sowie eine Bronzeplastik des Weltenberges Meru, auf dem die Götter, die Bodhisattvas und die Buddhas wohnen.
Deren Heiligkeit schauen Sie in den zwei nächsten Hallen. In der ersten thronen die Buddhas der Drei Zeitalter auf ihren Lotosblüten, flankiert von den 18 Luohan. In der folgenden Halle sitzen als weitere goldene Trias der Buddha des langen Lebens, der Medizinbuddha und der Buddha des Löwengebrülls, dessen Erweckungsruf weltweit vernehmbar ist. Einen Hof weiter dringt äolisches Klingen ans Ohr: Oben an der Lehr- und Versammlungshalle hängen vom Wind bewegte Glöckchen. Das Innere wird von einem 6 m großen Bronzebildnis Tsongkhapas beherrscht. Dieser stiftete um 1400 die Schulrichtung der Gelbmützen (Gelugpa), die seither im Lamaismus dominiert. Unter riesigen Wandbildern sieht man Kästen mit heiligen Schriften. Für den Dalai Lama und den Panchen Lama stehen zwei goldgelb bezogene Thronsessel bereit. In den beiden seitlichen Hallen sind kostbare Geschenke ausgestellt, die das Kloster im Laufe der Zeit empfing.
Betreten Sie die letzte Halle, so finden Sie sich wieder als kleiner Erdenwurm zu Füßen eines riesigen, durch alle drei Geschosse aufragenden Maitreya-Bodhisattva in tibetischem Stil. Der Sandelbaumstamm, aus dem er in einem Stück gefertigt worden sein soll, war eine Dankspende des siebten Dalai Lama an den Qianlong-Kaiser, der in Tibet eine Revolte hatte niederschlagen lassen. Die Schnitzarbeit wurde an Ort und Stelle erledigt und die Halle um die Figur herum errichtet.
Die Seitengebäude bergen weitere Schätze. Das vielleicht schönste Bildwerk des Tempels sieht man in der östlichen Seitenhalle im letzten Hof: Es ist ein aus Sandelholz geschnitzter predigender Buddha mit seinen Jüngern Ananda und Kashyapa. Das Schreingehäuse wurde aus kostbarem Nanmuholz geschnitzt. In den Hallen auf der Südseite des Hofes zeigen Ausstellungen Geschenke an das Kloster. In den Seitenhallen der südlicheren - dem Eingang näheren - Höfe sind auch die berühmten, zum Teil mit Tüchern verhängten Darstellungen der esoterisch-tantrischen Tradition ausgestellt. Sie zeigen männliche und weibliche Gottheiten in rituell-ekstatischer Vereinigung." (http://www.marcopolo.de/)
Es sind nicht viele Touristen unterwegs. Fast ausschließlich Chinesen die zu den Götterfiguren beten.
Wir sehen sehr schöne Gebäude und eine in bunten Farben schillernde Religion.
Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich dem Sonnentempel einen Besuch abstatten. Dieser Tempel liegt in einem Park, welcher 1 Yuan (10 Cent) Eintritt kostet. Wir hatten allerdings nur noch einen 50 Yuan-Schein. Die Dame am Tickethäuschen konnte nicht wechseln, also kamen wir nicht hinein. Wir spazierten zurück zur U-Bahn, zurück zum Hotel.
20.12.2005 - Dienstag
Heute stehen wir mal um sieben auf. Uns fällt es sehr schwer in Deutschland wäre es momentan gerade mal 0 Uhr.
Heute soll die große Mauer bei Badaling besichtigt werden. Ab Quianmen, das liegt im Norden des Tian?anmen Platzes, fahren die Ausflugsbusse ab. Die Fahrt zur Mauer inklusive dem Eintritt (35 Yuan) kostet 80 Yuan also 8 Euro.
Viel kann hier Kraftstoff und eine Arbeitskraft nicht kosten, da Badaling circa 60 Kilometer von Pekings Innenstadt entfernt liegt.
Wir fahren wegen Stau ungefähr eineinhalb Stunden.
Wir können schon die Berge aus dem Fenster sehen und nach einiger Zeit auch die ersten Mauerstücke.
"Die Chinesische Mauer 6350 Kilometern Länge (Hauptmauer 2400 km) und damit auch hinsichtlich Volumen und Masse das größte Bauwerk der Welt. Dabei besteht die Mauer aus einem System mehrerer teilweise auch nicht miteinander verbundener Abschnitte unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Bauweise.
Wahrscheinlich war die Mauer jedoch länger als heute bekannt: Anfang 2001 entdeckten chinesische Archäologen Reste der Großen Mauer in der Wüste Lop Nor, 500 Kilometer westlich der Festung Jiayuguan, die bis dato als westlicher Endpunkt der Mauer galt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Teil der Mauer gebaut wurde, um die mittlere Route der Seidenstraße zu schützen, auf der reich beladene Handelskarawanen nach Westen zogen. Sie vermuten, dass auch hier noch nicht das Ende der Mauer lag.
Der chinesische Name "10.000 Li lange Mauer" beinhaltet eine Längenangabe. Ein Li entspricht etwa 500 Metern, 10.000 Li sind daher ca. 5000 Kilometer. Die Zahl 10.000 steht im chinesischen jedoch für Unendlichkeit bzw. eine unzählbare Menge (vgl. Myriade), weshalb der Ausdruck etwa "unvorstellbar lange Mauer" bedeutet.
Erste mauerartige Grenzbefestigungen entstanden wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. in der Zeit der Streitenden Reiche als Schutz gegen die sich unter einander befehdenden Chinesen. Diese einzelnen Mauerabschnitte bestanden aus festgeklopftem Lehm, der zur besseren Haltbarkeit mit Stroh- und Reisigschichten vermischt wurde.
214 v. Chr. ließ der erste chinesische Kaiser, Qin Shi Huang Di, Schutzwälle errichten, die das chinesische Kaiserreich nach der Expansion über den Gelben Fluss gegen die Völker aus dem Norden, vor allem die Xiongnu, schützen sollte. Im Unterschied zu schon vorhandenen alten Mauerresten wurde die Mauer nicht in den Tälern, sondern unterhalb der Kammlinie der Gebirge an den Nordabhängen errichtet. Sie bestand wegen des Fehlens von Lehm großen Teils aus aufeinander geschichteten Natursteinplatten.
Seitdem wurde die Mauer immer wieder aus- und umgebaut, die heute bekannte Form erhielt sie in der Zeit der Ming-Dynastie, der letzten großen Ausbauphase. 1493 begann unter Kaiser Hongzhi der Bau der Ming-Mauer, die dem Schutz gegen die Mongolen und der besseren Überwachung des Handels dienen sollte. Ihr Verlauf folgte den Bergkämmen; eine besonders aufwendige und teure Bauweise. Sie wurde weitgehend aus gebrannten Steinen und zum Teil auch aus Natursteinen errichtet. Der verwendete Mörtel bestand aus gebranntem Kalk und Klebreis. Das Innere des Mauerwerks verfüllte man mit Lehm, Sand und Schotter (Zyklopenmauer). Die Maße der Mauer sind recht unterschiedlich; im Gebiet von Peking sind 4 bis 8 m an der Basis und 10 m auf der Krone sowie eine Höhe von 6 bis 9 m üblich. Im Abstand von einigen hundert Metern wurden ungefähr 12 m hohe Türme errichtet, die als Waffenlager und Signaltürme dienten. Daneben boten sie bei Angriffen Schutz für die Verteidiger. Es wird geschätzt, daß bis zu 25.000 solcher Türme in der Mauer integriert waren und daß 15.000 weitere Signaltürme die Kommunikation mit der Hauptstadt sichern sollten. Reste von Signaltürmen wurden noch bei Kaschgar gefunden, der alten Handelsstadt in Chinas äußerstem Westen.
Während einige Teile der Mauer nahe Touristenzentren erhalten oder sogar restauriert wurden, sind große Teile der Mauer in schlechtem Zustand. Teilweise werden sie von Dörfern in der Nähe als Steinquelle für Häuser und Straßen genutzt. Abschnitte der Mauer wurden auch das Opfer von Graffiti oder wurden eingerissen, um Platz für andere Bauvorhaben zu schaffen. Die 'Gesellschaft der großen chinesischen Mauer' setzt sich für die Erhaltung ein. Im Juni 2003 gab es noch keine Gesetze, um die Mauer landesweit zu schützen. Beijings lokale Gesetzgebung verbietet den Zugang zur echten Mauer für die Öffentlichkeit; dieses Gesetz ist seit August 2003 in Kraft.
Schon seit längerer Zeit wird behauptet, dass die chinesische Mauer das einzige Bauwerk sei, welches man mit dem bloßen Auge aus dem Weltraum entdecken könne. Der erste Raumfahrer Chinas - Yang Liwei - sagte jedoch nach seinem Raumflug im Oktober 2003: Die Aussicht war wunderschön. Aber ich konnte die Große Mauer nicht sehen. Die chinesische Regierung ließ daraufhin neue Schulbücher drucken, in denen dies geändert wurde.
Leroy Chiao konnte jedoch 2005 von der Raumstation ISS aus die chinesische Mauer entdecken und sogar Fotos von ihr mit einem normalen Fotoapparat anfertigen. Nach diesen Erkenntnissen soll man allerdings äußerst gute Witterungsbedingungen benötigen, um die chinesische Mauer aus dem All sehen zu können. Yang Liwei hatte demnach Pech mit dem Wetter." (http://www.wikipedia.de/)
Beim Busparkplatz angekommen haben wir die Möglichkeit etwas zu essen. Wir bleiben aber vorerst bei unseren importierten Cornys.
Für 60 Yuan (6 ?) haben wir Tickets für irgendeine Art Transportmittel gekauft. Die Verständigung mit der Reiseleiterin klappt noch nicht so gut. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Bahn handelt, in welcher jeder sein eigenen Bob hat.
Circa 10 Minuten fahren wir den Berg hoch.
Es ist heute sehr kalt und windig, dafür die Sicht aber relativ gut.
Oben angekommen sehen wir schon die ganze Pracht der Mauer. Na ja ?ganze? ist wohl übertrieben, da die ganze Mauer ungefähr 6350 Kilometer lang ist.
Aber wir sehen den Aussichtspunkt, den wir erklimmen möchten. Es sieht ganz schön weit weg aus. Aber es stellt sich heraus, dass es machbar ist. Wir benötigen ungefähr 45 Minuten Von allen Ecken entdecken wir neue tolle Fotomotive.
Es ist sehr kalt und windig.
Runter geht es wieder mit der Bobbahn, diesmal ein bisschen schneller. Insgesamt hatten wir 2,5 Stunden Zeit uns die Mauer anzugucken. Dies war ausreichend und wir sind froh und im Bus ein wenig aufwärmen zu können.
Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt die Mauer im Winter zu besuchen. Es war nichts von ?einer sich schiebenden Menschenmasse? zu spüren. So steht es in vielen Reiseführern geschrieben.
Fälschlicher Weise steht auf den Eintrittskarten, dass die Mauer zu den sieben Weltwundern gehört. Dieser Irrtum ist nun auch auf einigen Postkarten gelandet.
Nach 1,5 Stunden Fahrt kommen wir wieder bei unserem Ausgangspunkt, beim Tian?anmen Platz, an.
Auf unserem Rückweg gehen wir noch in ein Restaurant ?Be there to be square? welches im MarcoPolo-Reiseführer empfohlen wird. Wir essen Hongkong-Nudeln und Curry. Schmeckt sehr gut und wir sind mit 70 Yuan (7 ?) ausgekommen.
Die ganze frische Luft und der Wind hat uns müde gemacht, so dass wir früh ins Bett fallen.
21.12.2005 - Mittwoch
Shopping-Center wir kommen! Der Reiseführer versprach großes:? Selbst Einkaufsmuffel mussten schon mit einem Koffer mehr zurück reisen.?
Wir beginnen mit der Liulichang an. Eine Straße mit alten Pekinger Häusern wo Antiquitäten und Kunsthändler zu Hause sein sollten.
Es gibt einige Läden mit Bildern. Kunstbüchern und Kalligrafiezubehör. In einem Laden kaufen wir ein kleines Bild für unsere Reisewand zu Haus.
Dann gibt es zahlreiche kleine Händler, wo wir einige typische Souvenirs erstehen.
In einem Teehaus, am Ende der Liulichang, wärmen wir uns bei einem Tee auf.
In meinem Tee schwimmen echt rosafarbende Blüten, bei Steven eine Jasminblüte.
Weiter geht?s zur Wangfujing, eine der schönsten Einkaufsstraßen Pekings. Schön ist hier dran wirklich, dass es eine Fußgängerzone, statt der sonst meist sechsspurigen Straße, gibt.
Es gibt einige Kaufhäuser. Entweder sind sie wühlig chinesisch, meist nur mit Kleidern oder sie sind westeuropäisch aufgebaut mit Marken, die wir auch kennen und genauso viel kosten wie in Deutschland.
Bei der Kleidung werden wir nicht fündig, da wir einfach viel zu groß sind.
Dann gibt es noch einige Schmuckabteilungen und Souvenirabteilungen für die Touris. Da wir ja nun auch dazu gehören kaufen wir Jade und einige andere Kleinigkeiten.
In den Ramschläden, die ebenfalls zahlreich vertreten sind finden wir nicht so viel, außer ein paar Postkarten. Es ist wirklich schwer in Peking hübsche Postkarten, beziehungsweise überhaupt Postkarten zu finden. Es gibt nur eine Sorte von Paketen in wenigen Geschäften. Wir wissen auch nicht warum.
Unterwegs finden wir ein Food-Center in dem wir ganz lecker irgendwas süß-saures essen.
Zum Hotel gehen wir zu Fuß zurück. Wir bummeln noch ein wenig durch das Shopping-Center welches direkt mit dem Hotel verbunden ist. Dies ist sehr angenehm, da wir so unsere Jacken im Hotelzimmer lassen können.
Im Supermarkt kaufen wir noch ein wenig Verpflegung und essen dann im Food-Court ein paar Nudeln.
22.12.2005 - Donnerstag
Letzter Tag für unseren Peking-Trip. Wir haben sehr viel erlebt und viele Eindrücke gewonnen.
Heute machen wir uns einen ruhigen Tag. Wir gehen noch einmal los um letzte Souvenirs zu kaufen. Steven handelt noch sehr gut bei ein paar Straßenverkäufern.
Si schießen wir noch ein paar Fotos und schlendern in der Sonne die Straßen entlang.
Heute erst haben wir herausgefunden, dass wir den Hotel-Swimmingpool im 5. Stock nutzen können, ohne etwas dazu zu bezahlen. Allerdings ist es ein einfacher Pool, wo man schwimmen kann.
Zeit Koffer zu packen.
23.12.2005 - Freitag
Der Flug geht relativ früh nach Frankfurt. Um acht Uhr checken wir aus dem Hotel aus. Ein Taxi kommt gleich vorgefahren und wir düsen zum Flughafen, zum Glück ist es noch nicht so voll auf den Straßen.
Das einchecken geht problemlos und wir trinken bei Starbucks noch einen Kakao für unsere letzten Yuan.
Wieder einmal müssen wir die Karten wie bei der Einreise ausfüllen.
Ein Stempel in den Pass schon sind wir aus China raus und wir befinden uns im Niemandsland.
Der Flug ist ruhig und ich wir können ein wenig schlafen. Wir haben die Plätze beim Notausgang bekommen, so dass einer seine Beine ausstrecken kann.
Ich kann nun empfehlen Peking im Winter zu bereisen. Nicht bei einer Hauptattraktion mussten wir anstehen oder hatten das Gefühl, dass es voll ist.
Außerdem glaube ich, dass die Eintrittspreise im Winter niedriger sind. Meist zahlten wir weniger als im Reiseführer angegeben. Ebenso konnten wir bei den Souvenirs gute Geschäfte machen, da weniger Kundschaft unterwegs war.
Auf jeden Fall ist Pekings eine Reise wert!
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